Die Gleithörnchen (Pteromyini, aus griechisch πτερο- ptero- ‚Flügel-‘, und μῦς mys ‚Maus‘) sind eine Tribus der Hörnchen (Sciuridae). Zwischen ihren Vorder- und Hinterbeinen spannt sich eine Gleithaut, die wie ein Wingsuit wirkt, wenn sie von einem Ast springen. Obwohl sie nicht fliegen können, werden sie auch Flughörnchen genannt.
Gleithörnchen reichen in ihrer Größe von den wenige Zentimeter großen Kleinstgleithörnchen mit einem Gewicht von etwa 25 Gramm bis zu den Riesengleithörnchen, die mit einem Gewicht von etwa 1,5 Kilogramm zu den größten Hörnchenarten gehören. Das gemeinsame Hauptmerkmal der Gleithörnchen ist die Gleithaut, die sich zwischen den Vorder- und Hinterbeinen sowie dem Schwanz befindet und die sich zum Gleitflug nach dem Absprung aufspannen lässt. Sie wird an der Handwurzel von einem sichelförmigen Knochen gespannt und reicht von hier bis zum Fußgelenk des Hinterbeins. Der Schwanz ist immer lang, breit und buschig und dient als Steuer. Auf diese Weise können Gleithörnchen Strecken von bis zu 50 m zurücklegen. Bei den Riesengleithörnchen wurden im Einzelfall und unter günstigen Bedingungen sogar 450 m gemessen. Vor der Landung drehen Gleithörnchen ihre Körperachse, so dass sie senkrecht zum Boden stehen und mit Hilfe der weit gespreizten Gleithaut abbremsen. Mit weit gekrümmtem Körper und abstehendem Schwanz landen die Gleithörnchen mit allen vieren auf der Unterlage, die ihr Ziel ist. Gleithörnchen können mit Hilfe ihres Schwanzes sogar im Flug die Richtung ändern.
Die Gleitfähigkeit hat sich unter den Säugetieren mehrmals unabhängig voneinander entwickelt, und es gibt weitere Gruppen gleitfähiger Tiere, die mit den Gleithörnchen nicht verwandt sind. Zu diesen Tieren, die in konvergenter Evolution ganz ähnliche Lebensweisen wie die Gleithörnchen entwickelt haben, zählen die Gleitbeutler, die Zwerggleitbeutler, die Riesengleitbeutler, die Riesengleiter und die Dornschwanzhörnchen. Anders als diese, die sich in der Regel nur in wenigen Arten und regional begrenzt etablieren konnten, sind die Gleithörnchen sehr artenreich und kommen auf mehreren Kontinenten vor.
Alle Gleithörnchen haben kräftige Krallen, die sie zum sicheren Klettern befähigen. Sie haben an den Vorderbeinen vier und an den Hinterbeinen fünf Zehen. Der Kopf ist rund und niemals spitz zulaufend. Die großen Augen zeugen von der nachtaktiven Lebensweise.